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Online-ZeitungDie "Merkel-Steuer" - Strom wird Luxus |
18.10.2012 |
Experten haben es vorhergesagt - doch niemand wollte ihnen Gehör schenken: Die Energiewende kommt den Familien Schmidt und Müller teuer! Und dies, obwohl die Politiker keine Preissprünge versprochen haben. Dabei fließt ja derzeit noch zu einem erheblichen Anteil Atomstrom aus den heimischen Steckdosen. Gerade mal 8 von 17 deutschen Meilern sind abgeschaltet worden. Nun stehen die Stromverbraucher vor einem riesigen Dilemma: Einerseits wird die Energie aus Kernkraftwerken aufgrund von Nachrüstungsauflagen teurer, andererseits steigt die Ökostrom-Abgabe um nahezu die Hälfte an: Beinahe 50 % mehr sollen die deutschen Haushalte ab dem 01.01.2013 für die Subventionierung der Wind- und Wasserkraft bzw. der Sonnenenergie bezahlen. Ohne diese öffentliche Bezuschussung ist es nämlich nicht wirklich selbstverständlich, dass Familie Bauer auf dem Dach ihres Einfamilienhauses eine Photovoltaik-Anlage errichtet und damit wesentlich zum Erreichen des Zieles "Energiewende" beiträgt. Denn auch mit Bezuschussung amortisiert sich eine solche Anlage meist erst nach 10-15 Jahren. Doch ohne derartige Kleinkraftwerke auf den heimischen Dächern ist die Abkehr vom Atomstrom nahezu unmöglich. Auf 5,277 Cent pro Kilowattstunde soll im kommenden Jahr diese Ökostrom-Abgabe steigen - dies entspricht einer Erhöhung um stolze 47 %. Damit haben selbst die größten Pessimisten bei ihrem "Nein zu Atom" nicht gerechnet. Und dabei sind noch nicht mal die Erhöhungen der Energieunternehmen eingerechnet (etwa höhere Netzentgelte bzw. andere Kosten, die durch die Energiewende fällig werden). Für einen durchschnittlichen 3-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von rund 3.500 kWh macht dies cirka 10 % mehr im Jahr aus - alleine die Ökoabgabe belastet die |
Geldtasche mit schätzungsweise 42,- € (bei 60,- € Gesamtverteuerung). Die sog. "EEG-Umlage" wird durch die Übertragungsnetzbetreiber berechnet. Nach Prognosen müssen für das kommende Jahr 20 Milliarden € über die Verbraucher finanziert werden, alleine von Januar bis Ende September des laufenden Jahres flossen 2,6 Milliarden € mehr als veranschlagt an die Ökostromproduzenten. Die Opposition schäumt (hier wird bereits von der "Merkelsteuer" gesprochen), auch Regierungspartner FDP fordert ein Entgegenkommen - die kurzfristige Abschaffung der Stromsteuer (FDP-Chef Philipp Rössler gegenüber der Passauer Neuen Presse). Doch davon will Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) nichts wissen. Dieser betont, dass der Anstieg unmittelbar mit dem Boom bei Solaranlagen zu tun habe. Die Fördersätze jedoch werden staffelweise gesenkt - in einigen Jahren werden sie der Geschichte angehören. Die Frage, ob dann allerdings auch der Strompreis wieder gesenkt wird, ist bereits im Vorfeld schon mit "Nein" zu beantworten. Besonders umstritten ist jedoch an bundesdeutschen Stammtischen, dass nicht die komplette Ökoabgabe für den Bau nachhaltiger Stromgewinnungsanlagen verwendet wird. Ein nicht unerheblicher Teil gleicht Rabatte im industriellen Bereich aus. Unternehmen mit Betätigungsfeld in energieaufwendigen Branchen können hierfür ansuchen, um konkurrenzfähig am Weltmarkt bleiben zu können - trotz höherer Energiekosten. Derzeit bezahlen 734 Betriebe weniger oder gar keine Ökoabgabe (EEG-Umlage). Darunter 51 Schienenbahn-Unternehmen. All diese Firmen verbrauchen jedoch rund ein Fünftel des erzeugten Stromes. |
Die "Merkel-Steuer" - Strom wird Luxus
Herr Minister - läuft da nicht etwas verkehrt???
Bildquelle: Michael Staudinger / pixelio.de
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